[Über uns]

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Wir bilden eigensinnige, lustvolle Kreativ-Spieler*innen aus, teamfähige Erfinder*innen, Neudenker*innen und Theaterforscher*innen. Das gründliche Erlernen des schauspielerischen Handwerks und die freie Entfaltung der künstlerischen Persönlichkeit stehen im Zentrum unserer Arbeit. Unser Studiengang ist breit aufgestellt, um den Studierenden in einer sich immer wieder wandelnden Kunst- und Medienlandschaft alle notwendigen Kompetenzen zu vermitteln. Wichtige Themen der Ausbildung sind daher auch die Auseinandersetzung mit performativen Theaterformen, eigener Autorschaft, Medienkompetenz und die Arbeit mit der Kamera. Abschluss unserer vierjährigen Ausbildung ist nach dem Absolvent*innenvorsprechen das Artist Diploma Projekt, eine freie Eigenarbeit, die die Absolvent*innen von der Idee bis zur Umsetzung allein verantworten. Wir arbeiten an den Standorten Essen und Bochum. Am Campus Essen Werden findet im ersten Studienjahr der szenische Grundunterricht interdisziplinär statt, Kooperationen haben wir mit dem Schauspielhaus Bochum, dem Theater Dortmund und dem Schauspielhaus Essen. Dadurch werden unsere Absolvent*innen schon vor Abschluss ihres Studiums auf den Bühnen der großen umliegenden Theater sichtbar.

Szene/Grundlagen

Prof. Friederike Bellstedt-Will/Angela Scherz-LfbA

Der schauspielerische Grundunterricht ist eines der Standbeine unserer Schauspielausbildung und findet interdisziplinär mit Studierenden der Studiengänge Regie, Musical und Physical Theater statt. Schwerpunkte des Unterrichts sind Biografiearbeit, Grundlagen und Duo-Szenen. In der Grundlagenausbildung geht es um das Kennenlernen des eigenen Instruments, die Schulung der Selbstwahrnehmung und Wahrnehmung der Außenwelt, um die Weiterentwicklung von Phantasie und Spielfreude, um Partner- und Ensemblespiel, Kontaktfähigkeit, Improvisation und das Erarbeiten von ersten Fremdfiguren. Eine erfolgreiche Grundlagenarbeit ist ein fundamentaler Bestandteil der Ausbildung zur Schauspielpersönlichkeit. Im Anschluss an das Grundlagenseminar folgt eine erste Szenenarbeit anhand vorgegebener Texte.

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Grundlagen/Lecoq – Technik, Storytelling und Physical Theater

Prof. Noam Meiri

Bei der Vermittlung der Lecoq-Technik liegt der Fokus im ersten Semester auf Storytelling, Schauspieltechniken und Beziehungen zwischen Raum, Körper, Text und Bewegung des Physical Theater. Dieser Unterricht ist ebenso wie der Grundlagenunterricht interdisziplinär. Während des Arbeitsprozesses entwickeln die Studierenden ein gründliches und umfassendes Verständnis vom Theater, als Schauspieler*in und Autor*in, als Theatermacher*in und Performer*in. Dieser Grundlagenunterricht ist die Basis für kommende Eigenarbeiten und für den Abschluss des Artist Diploma als eigenständige, einstündige Theaterarbeit. In der Vermittlung der Lecoq-Technik nutzen wir Märchen als Grundlage für die abschließende Aufführung. Die Interpretation der Märchen inspiriert die Studierenden zu einer einzigartigen, originellen Aufführung. Ausgangspunkt für die Theaterarbeit ist der leere Raum, in den sie im Laufe des Prozesses Musik, Requisiten und andere Objekte integrieren. Die entstandenen Arbeiten werden am Ende eines vierwöchigen Probenprozesses öffentlich gezeigt.

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Stimme/Sprechen

Prof. Jana Niklaus/Claudia Hartmann-LfbA/Angela Metzler-LfbA

Die Stimme ist unser persönlichstes Ausdrucksmittel und menschliches Instrument, dessen individuelle Fähigkeit, vitale Kraft und Spielfreude es freizusetzen und zu entwickeln gilt. Ein differenziertes und intensives Körper-Stimmtraining zielt auf die Entwicklung einer leistungsfähigen, ausdrucksvollen persönlichen Stimme ab, die sich innerhalb eines Stimmumfangs von 2-4 Oktaven den Impulsen von Gedanken und Gefühlen ganz überlassen kann und in klarem Sprechen als Ergebnis von klarem Denken ausdrückt. Neben der Artikulationsschulung und der Beherrschung der allgemeinen deutschen Hochlautung liegt ein weiterer Schwerpunkt in der Textarbeit. Zu den erlernten Fertigkeiten gehören das selbständige Erarbeiten verschiedener Textgattungen − von Lyrik, Prosa-, Theater- und Sachtexten bis zu Drehbüchern − sowie der praktische Umgang mit audio-visuellen Medien auf der Bühne und im Studio. Die erarbeiteten Texte werden regelmäßig im Rahmen von szenisch/literarisch-musikalischen Projekten oder Lesungen öffentlich gezeigt. Die Form des Unterrichts ist Gruppen- und Einzelunterricht. Zusätzliche Formate sind Sound & Movement, Verslehre und Mikrofonsprechen.

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Bewegung

Prof. Thomas Rascher

In den Bewegungsunterrichten steht der Körper im Mittelpunkt. Ausgehend von den individuellen Ressourcen vermitteln wir Fähigkeiten, den physischen Ansatz mit dem Schau-Spiel zu verbinden und zu einem kreativen Prozess zu gelangen. Innere Bilder und Vorstellungen entwickeln sich und finden ihren Ausdruck im nonverbalen und verbalen Spiel. Die unterschiedlichen Unterrichtsfächer im Bereich Bewegungslehre/Körperbewusstsein ermöglichen dabei den Studierenden, Wege zu sich selbst als künstlerische Person zu gehen. Zu Beginn werden grundlegende Kenntnisse über Raum, Zeit, Dynamik und Schwerkraft geschult und vertieft. Weitere Unterrichte wie das Spiel mit Maske, Tanz, Tanz-Improvisation, Contact-Improvisation, Gesellschaftstänze, Akrobatik und Fechten/Bühnenkampf ergänzen das vielfältige Spektrum an künstlerischen und handwerklichen Fertigkeiten. Eine differenzierte Körperwahrnehmung weckt mithilfe verschiedener Lernmethoden wie Feldenkrais-Methode®, Alexander-Technik, und Franklin-Methode® das Erleben des eigenen Bewegungsspielraums und fördert die individuellen Fähigkeiten. Seit 1995 erarbeiten wir im 3. Studienjahr mit den Studierenden ein Tanztheater-/Bewegungsprojekt. Dieses Projekt fand erstmals an der Westfälischen Schauspielschule Bochum unter der langjährigen Leitung von Anna Pocher statt und ist inzwischen fester Bestandteil der Ausbildung an der Folkwang Universität der Künste.

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Theorieunterricht

Prof. Gerold Theobalt

Die theoretische Beschäftigung mit allen Aspekten des Theaters findet im Studiengang Schauspiel selbstredend nicht nur in einem eigens dafür eingerichteten Fach statt. Das gemeinsame Nachdenken und Sprechen über Fragen der Darstellung, der Dramaturgie oder Inszenierung sind vielmehr genuiner Bestandteil des Unterrichts aller Fächer. Im Kanon mit den anderen Fächern kommt dem Theorieunterricht die Aufgabe zu, konkrete Themen und Fragestellungen aus der praktischen Theaterarbeit zu vertiefen, theaterhistorische Hintergründe näher zu beleuchten und hermeneutische bzw. semiotische Techniken zu vermitteln, die die Studierenden dazu befähigen, sich den Gehalt eines Stücks, eines theoretischen Textes, einer Inszenierung oder Performance selbstständig zu erschließen. Im ersten Studienjahr wird den Studierenden in Form einer Vorlesung die europäische Theatergeschichte nahegebracht – von ihren Ursprüngen in der griechischen Antike bis in die Gegenwart. Im zweiten Studienjahr vertieft der Theorieunterricht jene Themenfelder, die im parallel angebotenen, szenischen Unterricht eine besondere Rolle spielen: Das kann ein bestimmter Dramatiker oder eine Dramatikerin sein, eine besondere Spieltheorie oder auf den Wünschen der Studierenden oder der Kolleg*innen aus der Lehre basieren. Im dritten Studienjahr wird der Theorieunterricht in Form von Kompaktseminaren angeboten, dazu kommen gemeinsame Vorstellungsbesuche, theaterhistorische Exkursionen sowie Diskussionen mit Regisseur*innen, Autor*innen und anderen relevanten Akteur*innen der aktuellen Theaterszene. Im vierten Jahr begleitet der Theorieunterricht vorwiegend die Artist Diploma Arbeiten der Studierenden des Abschlussjahrgangs.

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Szenenstudium

Prof. Daniela Holtz/Prof. Friederike Bellstedt-Will/Prof. (Vertr.) Jürgen Hartmann/Teodros Adebisi-LfbA

In den Szenenstudien erarbeiten die Studierenden Szenen und Monologe. Im szenischen Unterricht führen sie das Erlernte aus dem Grundlagenunterricht weiter und vertiefen das handwerkliche Können auf Basis der Methodiken nach Stanislawski, Brecht, Chechov, Johnston u.a. Sie setzen sich mit Texten aus den Epochen der Antike über die Deutsche Klassik bis hin zur Moderne auseinander, erproben sich in den Genres Drama, Komödie und Farce. Die Dozent*innen arbeiten mit den Studierenden mehr und mehr daran, ihre eigene schauspielerische Persönlichkeit zu entwickeln, bis sie in der Lage sind, sich Rollen und Texte eigenständig zu erarbeiten. Es geht neben dem Erlernen der Spieltechniken auch darum, in einer realen Probensituation Kritik konstruktiv umzusetzen und eine Rolle nach den Vorgaben der Regie zur Blüte zu bringen. Die szenischen Arbeiten der Studierenden werden im Laufe des Studiums immer wieder öffentlich gezeigt. In den externen Projekten an Theatern, aber auch bei den Projekten in Kooperation mit dem Studiengang Regie wird das im Szenenstudium Erlernte angewandt und erweitert.

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Musik/Gesang

Tobias Cosler/Johannes Still/Rosani Reis (Lehrbeauftragte)

Der musikalische Unterricht im Schauspielstudium dient sowohl der individuellen Förderung gesanglicher Fähigkeiten als auch der Entwicklung eines Bewusstseins dafür, wie Musik im szenischen Kontext funktioniert. Die Studierenden sollen diese Kenntnisse in der Theaterarbeit selbstständig und kreativ zur Geltung bringen können. Unsere musikalische Ausbildung fußt auf dem Konzept des darstellenden, gestischen Singens. Der Begriff „gestisch“ beschreibt in diesem Zusammenhang keinen Gesangsstil und auch kein spezifisches musikalisches Repertoire, sondern eine bestimmte Umgangsweise mit Musik, die sich von der in Oper, Musical oder Konzert unterscheidet. „Gestisch“ zu singen, bedeutet nach unserer Konzeption, das Singen aus einem szenischen Vorgang heraus zu entwickeln bzw. als szenischen Vorgang zu begreifen. Ein Merkmal unserer Arbeit ist, dass ein Lied je nach szenischem Zusammenhang notwendigerweise immer anders klingt, abhängig davon, wer singt (Figur), in welchem Kontext (Situation) und zu welchem Zweck (Haltung/Absicht). Je nachdem, wie sehr ein*e Schauspieler*in seine*ihre Figur selbst entwickelt, ist er*sie mehr Schöpfer als Interpret von Musik. Die Studierenden dazu zu ermutigen und zu befähigen, ist das primäre Ziel des Unterrichts. Dass die Voraussetzungen der Studienanfänger*innen, was ihre musikalische Vorbildung angeht, höchst unterschiedlich sind, ist bei uns kein Nachteil, denn gerade für Schauspieler*innen ist ein individueller, persönlicher Umgang mit Musik wichtig. Im weiteren Verlauf des Studiums geht es um Erweiterung und Perfektion der musikalischen Fähigkeiten durch Stimm- und Gesangstraining sowie im Rahmen von projektorientierter szenisch-musikalischer Arbeit. (Text: Matthias Flake)

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Projekte/Kooperationen

Ein Schwerpunkt in unserer Ausbildung zum*zur Schauspieler*in an der Folkwang Universität der Künste ist die Mitwirkung unserer Studierenden an Inszenierungen von Theatern. Unser fester Kooperationspartner ist das Schauspielhaus Bochum, andere Kooperationspartner sind das Theater Dortmund und das Schauspiel Essen. Spätestens im 3. Studienjahr erarbeiten die Studierenden unter Leitung von Regisseur*innen, die an den jeweiligen Theatern tätig sind, eine Inszenierung, die dann regelmäßig auf dem Spielplan steht. Weitere Außenprojekte sind das internationale Shakespeare-Festival, das Sommertheater und die Kooperation mit den Studierenden des Studienganges Regie und damit verbunden des Theaters an der Rottstraße und des PRINZ REGENT THEATERs in Bochum. Außerdem pflegen wir durch regelmäßig stattfindende Austauschgastspiele seit Jahren unsere Kooperation mit der Drama Academy in Ramallah/Palästina. Während der Ausbildung sind unsere Studierenden immer wieder Teil von Lesungen und Projekten an prominenten Orten des Ruhrgebiets, wie z.B. der lit.RUHR, in der Zeche Zollverein oder in Museen.

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Workshops/Interdisziplinärer Unterricht

Neben den grundlegenden Unterrichten im Studiengang Schauspiel stellen wir unseren Studierenden noch weitere Erfahrungsmöglichkeiten in Form von Workshops zur Verfügung. Das erste Studienjahr ist vor allem durch die intensive Begegnung von verschiedenen Studiengängen im interdisziplinären Unterricht geprägt. Im „Folkwang-Open-Space“ arbeiten alle Studiengänge der darstellenden Künste mit wechselnden Dozent*innen in einer großen Gruppe miteinander an unterschiedlichen Themen und Projekten. Im zweiten Studienjahr werden unterschiedliche Workshops zur Wahl gestellt, in denen die Möglichkeit besteht, über den Tellerrand des eigenen Studiums hinauszuschauen. Parallel findet alljährlich eine interdisziplinäre Begegnung mit Studierenden anderer Kunsthochschulen aus NRW in Montepulciano statt. Im Laufe des Studiums erhalten die Studierenden in Workshop-Modulen Unterricht in Filmschauspiel von der renommierten Lehrerin Sigrid Andersson, sie drehen Filme mit Studierenden anderer Hochschulen, erhalten Unterricht in Mikrofon- und Synchronsprechen und erlangen Grundkenntnisse in Live Art/Performance.

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Dozierende

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Prof. Friederike Bellstedt
Prof. (Vertr.) Jürgen Hartmann
Claudia Hartmann
Prof. Daniela Holtz
Angela Metzler
Prof. Jana Niklaus
Prof. Thomas Rascher
Prof. Gerold Theobalt

 

Lehrbeauftragte

Prof. Esther Hausmann
Sebastian Blasius
Jele Brückner
Tobias Cosler
Thomas Dannemann

Anne Drexler

Martina Eitner-Acheampong
Michael Eickhoff
Bettina Forkel
Jost Grix
Jürgen Hartmann
Martina Hesse
Friderikke Hörbe
Birte Leest

Ivan Lukic
Kieran Joel

Esther Murdock
Rosani Reis
Roland Riebeling
Claudia Schnürer
Ulvi Erkin Teke
Monika Wiedemer

Andreas Wilink

Luana Velis
Nina Zorn

Folkwang Theaterzentrum
Campus Bochum
Friederikastraße 4
44789 Bochum
Tel: +4920165051700

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Kooperationspartner:

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