Liebe Zuschauerinnen, liebe Zuschauer,
In diesem Jahr werden sich Ihnen zum Absolvent*innenvorsprechen zehn spannende Künstler:innenpersönlichkeiten vorstellen. Sie zeigen Ihnen, wie sie jede/r für sich zu einer eigenständigen schauspielerischen Ausdrucksform für die Bühne gefunden haben, hier bei uns an der einzigen staatlichen Ausbildungsstätte für Schauspiel in Nordrhein-Westfalen.
Unsere zehn Künstler:innen lassen in Monologen, Szenen und Liedern ihre Erfahrung der doch turbulenten vier Ausbildungsjahre einfließen. Sie sind Teil der neuen Generation von Spieler:innen, die nicht einfach nur resilient sind (weil man heute resilient sein muss). Sie sind Teil der neuen Generation von Akteur:innen, die endlich wieder das Unvorhersehbare umarmen. Sie zeichnen sich aus durch
eine große Lust zur Improvisation, nicht weil sie sich als Erfüllungsgehilf:innen eines gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Systems verstehen. Sie haben große Lust auf Improvisation, weil sie das Spiel lieben.
Egal, ob sie sich coronakonform durch eine fußballfeldgroße Kunstkirche spielten („Diese Mauer fasst sich selbst zusammen und der Stern hat gesprochen, der Stern hat auch was gesagt“ von Miroslava Svolikova, Regie: Karin Drechsel)
oder in einer viel beachteten Produktion des Schauspielhauses Bochum („Verbundensein“ von Kae Tempest, Regie: Robert Lehniger) aufspalteten in reale Bühnenfiguren und deren hybriden digitalen Widergänger:innen. Sie haben öde Parkplätze bespielt, per Zoom im Kanon statt im Chor gesungen und zur großen Verwunderung der Bochumer in öffentlichen Parks ihre Körper trainiert. Nun sind sie dort, wo sie immer hinwollten. Fast. Denn noch stehen sie
an der Schwelle zum Theaterengagement, hinaus in den Beruf.
Lassen Sie sich also zeigen, wie die junge Generation das Theater heute sieht.
Atrin, Eva-Lina, Lotte, Mischa, Paul und Paula, Pit, Rebekka, Shehab und Simon freuen sich darauf, Ihnen davon zu erzählen.
Es ist unser und mein persönlicher Anspruch, selbstbewusste, persönliche und selbstermächtigte Spieler:innen auszubilden, die Lust auf den Theaterbetrieb haben, filmisch und performativ arbeiten können und neben allem eigenen Kopf das Gemeinschaftserlebnis Theater bewahren wollen.
Ich wünsche Ihnen allen einen spannenden und eindrucksvollen Abend mit unseren Absolvent*innen, die sich gemeinsam mit uns - dem Kollegium des Studiengangs Folkwang - sehr auf Sie freuen.
Ihre
Prof. Daniela Holtz
- Studiengangsvertretung -
Kooperationspartner: