Szenenvorspiel des 2. Jahrgangs
Linnette Arndt
Lena-Sophie Baer
Anton Engelmann
Sarah Flechtker
Camillo Guthmann
William Hauf
Paula Julie Pitsch
Justus Rosenkranz
Anna Tabea Stockbrügger
Salome Zehnder
Unter der Leitung von Prof. (stv.) Karin Drechsel, Prof. Daniela Holtz und Kieran Joel
In seinem einzigen Akademikerdrama geht Hauptmann der Frage nach, ob der Mensch sich selbst verwirklichen darf mit all seinen individuellen Sehnsüchten, und was diese Selbstverwirklichung für die Menschen in seiner Umgebung und die Gesellschaft im Allgemeinen bedeutet. Johannes Vockerat, ein jung verheirateter Wissenschaftler und Intellektueller, versucht das Spannungsfeld zwischen seinem Ehrgeiz, eine wissenschaftliche Karriere zu machen und den gesellschaftlichen und religiösen Ansprüchen, die seine Frau Käthe und seine Eltern an ihn haben,
auszutarieren. Als die junge, freiheitsliebende und kluge Studentin Anna Mahr auftaucht, erlebt er zum ersten Mal eine Begegnung zwischen Mann und Frau auf intellektueller Augenhöhe und möchte sich von Anna nicht mehr trennen. Er versucht Käthe, seiner Frau, klar zu machen, dass es sich hier um eine rein geistige Begegnung handelt. Sein bester Freund Braun versucht, ihn davon zu überzeugen, dass er sich zwischen den beiden Frauen entscheiden muss und es nicht möglich ist, die von Johannes formulierte neue Beziehungsutopie ein einem Dreierbündnis zu leben.
„Einsame Menschen“ ist ein Drama voll persönlicher Sehnsüchte und Lebensideale, es befragt die neu aufgekommenen Lebensentwürfe der Reformbewegung, der sich insbesondere Künstler und Intellektuelle seit Mitte des 19. Jahrhunderts anschlossen. Es stellt außerdem die Frage, ob der
einzelne Mensch sich dem Druck der Gesellschaft nach vorherrschenden Normativen beugen muss, oder ob das Individuum auch gegen den Strom des Zeitgeistes gemäß seiner Neigung eigene Regeln aufstellen kann - und wie eine Gesellschaft damit umgeht.
Es spielen:
Käthe Vockerat: Tabea Stockbrügger
Johannes Vockerat: William Hauf
Anna Mahr: Tabea Stockbrügger
Braun: Anton Engelmann
Leitung: Prof. Daniela Holtz
Deutschland, Anfang der 1930er Jahre. Der junge, ehrgeizige Angestellte Johannes Pinneberg verliebt sich in Emma Mörschel, genannt ‘‘Lämmchen‘‘, die aus einer Arbeiterfamilie stammt. Kurz nach Beginn ihrer Bekanntschaft erwarten beide ein Kind, beschließen kurzerhand zu heiraten und ein gemeinsames Leben zu führen. Im politisch gespaltenen Deutschland der Weltwirtschaftskrise versuchen Lämmchen und Pinneberg füreinander Verantwortung zu übernehmen und einen Platz im Leben zu finden. Lämmchen geht alle Widrigkeiten lösungsorientiert und ebenso warmherzig wie pragmatisch an und unterstützt Pinneberg dabei, mit dem Druck der Verhältnisse zurecht zu kommen, Schikanen zu überstehen und extrem sparsam zu leben.
“Solange wir nur einander haben!“ - mit diesem Motto begegnen die beiden finanziellen Sorgen und fortgesetzten sozialen Benachteiligungen. Mit jedem weiteren Schritt in die Armut fällt es ihnen schwerer, dieses kleine Glück aufrecht zu erhalten.
Falladas ‘‘Kleiner Mann – was nun?‘‘ erzählt von der ständigen Angst, auf willkürliche Weise seine Existenzgrundlage zu verlieren.
Was bedeutet es für ein junges, lebensfrohes Paar, in verschiedene soziale Schichten geboren zu sein ? Wie behält man in einer brüchigen Demokratie, in Armut und Perspektivlosigkeit die eigene Würde? Welchen Halt geben in solchen Zeiten Werte wie Anstand, Aufrichtigkeit und Hilfsbereitschaft? Für welche Summen oder Sicherheiten wäre man bereit, diese aufzugeben? Wie verändern Armut und Angst den Charakter eines Menschen?
Es spielen:
Lämmchen: Paula-Julie Pitsch
Pinneberg: Justus Rosenkranz, Camillo Guthmann
Leitung: Prof. (stv.) Karin Drechsel
Technik: Tim Lenzing, Jesse Wagner
Herzlichen Dank an Prof. Gerold Theobalt, Prof. Thomas Rascher, Lara Martelli und Claudia Hartmann für die freundliche Unterstützung!
Philipp Gärtner, entwirft mit Carson City und seinen pseudoidentitären Hauptfiguren eine parodistische Parabel einer westlichen Welt, die sich sinnentleert und in akzelerationistischer Manier auf die eigene Grenze, die eigene Dekonstruktion hinzubewegt. Das ist wie in eine Achterbahn einzusteigen und dann bei der Apokalypse erst wiederauszusteigen.
Es spielen:
Doc Dockson: Linnert Arndt
Sadie Bryce: Salome Zehnder
Lucy: Sarah Flechtker
Leitung: Doz. Kieran Joel
Kooperationspartner: